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Verlust einer Tradition

Schreiben um den Tränen zu entfliehen .... [Archiv 2006]

Es gibt wenige Traditionen, die ich kenne - noch weniger Traditionen, die ich lebe. Doch es gab eine Tradition, die ich liebte und lebte und es war die Tradition: "Ostereier im Garten in Holland, mit meiner Tochter zu sammeln!" Eine Tradition, die kurz war, die schön war und nun nur der Schmerz dieser Erinnerung an eine schöne Tradition, die bleibt. Eine Tradition, die unterbrochen wurde, weil sie eben nur mir wichtig war.

Es gab eine Zeit, die wesentlich einfacher war als dass was vor kurzem war oder länger sein wird, als DAS was kommen wird. Ich liebte Holland, ich verbrachte meine Kindheit dort; ich liebte Holland, weil meine Eltern Holland liebten. Es schien etwas zu geben was meine Eltern und ich liebten, eine Gemeinsamkeit, die uns verband. Einen Garten, den meine Mutter liebte und liebevoll ihren Eigenen nannte. Einen Garten, in dem sie Stunden arbeitete und nach getaner Arbeit - stundenlang die getane Arbeit bewunderte. Einen Garten, den mein Vater liebte, in dem er stundenlang wütete um seinen Alltag zu vergessen. Einen Garten, den er pflegte, um eine Ordnung zu schaffen, die er in seinem Inneren vermisste. Fische, die das Zeichen des Lebens in diesem Garten waren. Ein Fisch, ein Mahnmal, eine Erinnerung einen großartigen Mann. Einen wundervollen Mann, dessen Enkelkind ich mich nennen darf. Und die vielen Erinnerungen, die ich gerne zulasse um diesen Mann, den ich so liebte, zu ehren. Erinnerungen, die mich fürchterlich traurig werden lassen, weil er einfach zu früh aus meinem Leben gegangen ist.

Ein Garten, eine Familie, viele Erinnerungen! Viele Erinnerungen, viele Emotionen, die dieser Garten wieder spiegelt! Emotionen, die wir als Familie nicht zeigen und nicht leben können. Ein Werk erschaffen um die Gefühle einer (toten, gefühlslosen) Familie zu kompensieren.

Was war geschehen? War es der Garten der nicht mehr seine Früchte trug, warum wurde dieser Garten von heute auf morgen nicht mehr zu dem, was er sonst, uns als Familie gab. Es war weg, nichtig!

Was war Ostern noch? Ostern, das wichtigste Fest der Christen, wurde für mich, mit das Schlimmste Fest des Jahres, denn es war die Tradition die fehlte, noch mehr war es die Präsens der gekillten Tradition! Ein kurze, intensive, prägnante Präsens eines Festes, einer Tradition. Und nun? Einfach weg, zurück geblieben: die schmerzliche Erinnerung an eine schöne Zeit, die es lang nicht mehr gibt.

Scheiß drauf! Nach mir die Sinnflut! So möchte ich leben! Ich möchte alles bei mir tragen, was mir als wichtig für mein Leben erscheint, ich möchte nicht hängen an Dingen, alles was bleibt bin ICH und mein KIND. Und ich gestehe, seit diesem Tag mag ich Ostern nicht mehr. Es wurde mir etwas genommen, was mir in kurzer Zeit heilig wurde, noch mehr bestätigte mir dieses Gefühl: Man sollte sein Herz nicht an Dinge, Traditionen oder Menschen verlieren. Sie geben, aber sie nehmen noch mehr und zurück bleibt der Schmerz an die Oster-Tradition einer zerbrochenen Familie.

Doch das Leben geht weiter, denn das Leben geht immer weiter, ob man nun will oder nicht. Auch Ostern geht weiter, denn es geht immer weiter, mit einem oder ohne einen. Die Gegebenheiten bleiben, die Personen ändern sich. Ob man will oder nicht! So ist das Leben! Und ich möchte nicht mal böse sein darum, ich bin auch nicht böse, doch was bleibt ist der Schmerz an eine Oster-Tradition.

So war es nun eine Frau, die ich Aschenputtel nannte, die nun in meinem (ernannten) Garten Eden Ostern feierte, feierte und vermutlich Ostereier suchte mit ihrem Enkelkind. Die Gegebenheiten bleiben, die Menschen werden ausgetauscht. Kann ich dieser Frau einen Vorwurf machen, nein! Denn sie wusste nicht, was sie nimmt und was sie nun feiert, was ich liebevoll "meine Tradition" nannte. Dann war es der Mitarbeiter von nebenan, der mit seiner Familie dort Ostern verbrachte. Kann ich ihm einen Vorwurf machen? Nein, auch ihm nicht.

Nun ist es die nächste Frau, die dort mit ihrem Kindern Ostern feiert. Nun ist es ihr Garten und sie wird versuchen ihn liebevoll zu pflegen und die Zeit dort mit ihren Kindern verbringen. Kann ich ihr einen Vorwurf machen, nein auch ihr kann ich keinen Vorwurf machen. Auch sie weiß nicht wie tief mein Schmerz an die Erinnerung ist. Den Vorwurf, kann ich letztendlich nur mir machen, denn ich habe das alles zugelassen. Was bleibt ist der Schmerz an die Erinnerungen! An einer Zeit, die ich mochte. Mein Herz, dass an einen Ort hang, der niemals meiner war, und es bleibt: die schmerzvolle Erinnerung an diesen Ort!

Das alles zeigt mir wie zerbrochen unsere Familie ist; der eine weiß nichts von dem anderen. Nichts wird geachtet von dem anderen, keiner ist sich dessen bewusst, woran der andere hängt und was sein Leben eigentlich bereichert und: zurück bleibt der Schmerz.

Der Schmerz und die Traurigkeit darüber, dass: Nichts und Niemand für immer ist.
j.bin_ich - 8. Jul, 21:45 - Rubrik: Cat's Familiengruft
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