@Mukono: Ist das "Jenseits von Gut und Böse", wie du es definierst, primär eine Frage des Alters? Oder hat es mit Abgeklärtheit zu tun? Oder mit noch was anderem?
Ich meine die Frage ernst und versuche nicht, spitzfindig zu sein. Ich finde den Begriff "Jenseits von Gut und Böse" nämlich "moralphilosophisch" sehr interessant. Er wird ja meistens verwendet, um jemanden als moralisch völlig unangreifbar darzustellen. Ein Profil, das unter den mir bekannten Menschen (lebend und literarisch) nur Leute wie Jesus erfüllen könnten (um jemanden aus der literarischen Ecke zu nennen) ... aber die wären dann ja *nur* "gut", und nicht jenseits davon.
Mukono (Gast) - 9. Jun, 00:51
smile
Frag nur, frag nur, DrYes. „Jenseits von Gut und Böse“ hat primär mit dem Alter zu tun, in dem man abgeklärt wird und aber auch noch mit was anderem.
Es entscheidet ja jede/r selbst , wie die Betreffende oder der Betreffende alt werden möchte, ohne den Zeitpunkt zu verpassen, sich in einer falschen Jugendlichkeit lächerlich zu machen. „Jenseits von Gut und Böse“ ist aber immer ironisch (kokettierend und mit heftigem Augenzwinkern begleitet) zu verstehen
Jesus war ja nicht, wie du behauptest „jenseits von gut und böse“, sondern wie du danach selbst ganz richtig bemerktest, „nur gut“
Gut ist Gott und böse ist der Teufel. Dazwischen bewegt sich philosophisch gesehen das Seelenleben des Menschen. Darüber kann man ganz interessant bei Dostojewski lesen. Und interessanterweise lesen auch hauptsächlich junge Menschen Dostojewski.
Ironisch hat mein „Jenseits von Gut und Böse“ mit dem Kompliment an einer jungen schönen Frau zu tun. Meist balzen ja die (jungen) Männer und zeigen sich göttlich, um sich später teuflisch zu erwiesen. Wenn alte Männer balzen, sind sie lächerlich Grins, aber ihre Komplimente sind ehrlicher.
Kurz gesagt, ich bin raus aus diesem Geschäft, freu mich über die laue Nacht und mein Pfeifchen, das endlich richtig qualmt, wegen meines abgeklärten Alters, aber auch noch wegen was anderem...
Moralinsauer habe ich den Begriff noch nie verwendet gehört.
Gute Nacht
Mukono
DrYes (Gast) - 11. Jun, 04:54
Gut vs. Böse, und dies vs. das
Moin Mukono,
danke für deine ausführliche Antwort!
>> „Jenseits von Gut und Böse“ hat primär mit dem Alter zu tun, in dem man abgeklärt wird und aber auch noch mit was anderem.
Es entscheidet ja jede/r selbst , wie die Betreffende oder der Betreffende alt werden möchte, ohne den Zeitpunkt zu verpassen, sich in einer falschen Jugendlichkeit lächerlich zu machen. <<
Ich persönlich finde, dass Alter hierbei so gut wie keine Rolle spielt. Um zwei Abschnitte meines Lebens herauszugreifen:
Als 25-jähriger bin ich von weitaus älteren Menschen (vor allem von Musikern und anderen Kreativen) inspiriert worden, die sich – wenn ich zurückblicke – „jugendlicher“ (offener/flexibler) verhielten als ich damals.
Genauso kenne ich als über 40-jähriger 20- und 30-jährige KollegInnen, die weitaus „spießiger“ sind als KollegInnen, die „noch“ älter sind als ich.
Und was heißt „falsche Jugendlichkeit“? „Authentische Jugendlichkeit“ ist meiner Meinung nach keine Frage des Alters, da gibt es keinen Zeitpunkt zu verpassen.
Wer offen, flexibel, sensibel und wach ist, wird mit Jugendlichen jeden Alters eine Kommunikationsebene finden.
Wenn sich hingegen ein „Spießer“ bei irgendeinem Jugendlichen irgendeinen Alters pseudo-hip anzubiedern versucht („Ich habe auch schon mal Hasch gespritzt!“ ;-) ), dann wird das nicht funktionieren. Nicht wegen des Alters, sondern weil es nicht passt.
>> Gut ist Gott und böse ist der Teufel. Dazwischen bewegt sich philosophisch gesehen das Seelenleben des Menschen.<<
Als Agnostiker sehe ich das natürlich nicht so. ;-) Meine Maximen sind die (nicht-religiöse Auslegung) der Goldenen Regel und ihr Umkehrschluss. Göttin spielt da keine Rolle, und der Teufel erst recht nicht.
>> freu mich über die laue Nacht und mein Pfeifchen, das endlich richtig qualmt <<
Als jemand, der erst kürzlich die Freuden des Pfeifenrauchens entdeckt hat, kann ich das nachvollziehen … ;-)
Dieser Blog enthält auch Texte erotischer Art, auch werden Wörter benutzt, die im allgemeinen Sprachgebrauch als anstössig deklariert sein könnnen. Ich bitte alle Minderjährigen Abstand zu nehmen.
Persönlichkeit
lacht
ich lehne mich mal behaglich zurück, falte die Hände übers Bäuchlein und freue mich im gesegneten Alter zu sein, wo man Jenseits von Gut und Böse ist, DrYes...
;-) Mukono
Wenn ich mal keck nachhaken darf ... ;-)
Ich meine die Frage ernst und versuche nicht, spitzfindig zu sein. Ich finde den Begriff "Jenseits von Gut und Böse" nämlich "moralphilosophisch" sehr interessant. Er wird ja meistens verwendet, um jemanden als moralisch völlig unangreifbar darzustellen. Ein Profil, das unter den mir bekannten Menschen (lebend und literarisch) nur Leute wie Jesus erfüllen könnten (um jemanden aus der literarischen Ecke zu nennen) ... aber die wären dann ja *nur* "gut", und nicht jenseits davon.
smile
Es entscheidet ja jede/r selbst , wie die Betreffende oder der Betreffende alt werden möchte, ohne den Zeitpunkt zu verpassen, sich in einer falschen Jugendlichkeit lächerlich zu machen. „Jenseits von Gut und Böse“ ist aber immer ironisch (kokettierend und mit heftigem Augenzwinkern begleitet) zu verstehen
Jesus war ja nicht, wie du behauptest „jenseits von gut und böse“, sondern wie du danach selbst ganz richtig bemerktest, „nur gut“
Gut ist Gott und böse ist der Teufel. Dazwischen bewegt sich philosophisch gesehen das Seelenleben des Menschen. Darüber kann man ganz interessant bei Dostojewski lesen. Und interessanterweise lesen auch hauptsächlich junge Menschen Dostojewski.
Ironisch hat mein „Jenseits von Gut und Böse“ mit dem Kompliment an einer jungen schönen Frau zu tun. Meist balzen ja die (jungen) Männer und zeigen sich göttlich, um sich später teuflisch zu erwiesen. Wenn alte Männer balzen, sind sie lächerlich Grins, aber ihre Komplimente sind ehrlicher.
Kurz gesagt, ich bin raus aus diesem Geschäft, freu mich über die laue Nacht und mein Pfeifchen, das endlich richtig qualmt, wegen meines abgeklärten Alters, aber auch noch wegen was anderem...
Moralinsauer habe ich den Begriff noch nie verwendet gehört.
Gute Nacht
Mukono
Gut vs. Böse, und dies vs. das
danke für deine ausführliche Antwort!
>> „Jenseits von Gut und Böse“ hat primär mit dem Alter zu tun, in dem man abgeklärt wird und aber auch noch mit was anderem.
Es entscheidet ja jede/r selbst , wie die Betreffende oder der Betreffende alt werden möchte, ohne den Zeitpunkt zu verpassen, sich in einer falschen Jugendlichkeit lächerlich zu machen. <<
Ich persönlich finde, dass Alter hierbei so gut wie keine Rolle spielt. Um zwei Abschnitte meines Lebens herauszugreifen:
Als 25-jähriger bin ich von weitaus älteren Menschen (vor allem von Musikern und anderen Kreativen) inspiriert worden, die sich – wenn ich zurückblicke – „jugendlicher“ (offener/flexibler) verhielten als ich damals.
Genauso kenne ich als über 40-jähriger 20- und 30-jährige KollegInnen, die weitaus „spießiger“ sind als KollegInnen, die „noch“ älter sind als ich.
Und was heißt „falsche Jugendlichkeit“? „Authentische Jugendlichkeit“ ist meiner Meinung nach keine Frage des Alters, da gibt es keinen Zeitpunkt zu verpassen.
Wer offen, flexibel, sensibel und wach ist, wird mit Jugendlichen jeden Alters eine Kommunikationsebene finden.
Wenn sich hingegen ein „Spießer“ bei irgendeinem Jugendlichen irgendeinen Alters pseudo-hip anzubiedern versucht („Ich habe auch schon mal Hasch gespritzt!“ ;-) ), dann wird das nicht funktionieren. Nicht wegen des Alters, sondern weil es nicht passt.
>> Gut ist Gott und böse ist der Teufel. Dazwischen bewegt sich philosophisch gesehen das Seelenleben des Menschen.<<
Als Agnostiker sehe ich das natürlich nicht so. ;-) Meine Maximen sind die (nicht-religiöse Auslegung) der Goldenen Regel und ihr Umkehrschluss. Göttin spielt da keine Rolle, und der Teufel erst recht nicht.
>> freu mich über die laue Nacht und mein Pfeifchen, das endlich richtig qualmt <<
Als jemand, der erst kürzlich die Freuden des Pfeifenrauchens entdeckt hat, kann ich das nachvollziehen … ;-)