Eigentlich bin ich viel zu müde und zu erledigt um noch auf deine Gedanken zu antworten, daher bitte ich dich im Voraus, sieh es mir nach. Ich habe eine arbeitsreiche Woche hinter mir und ein sehr hohes Schlafdefizit.

Aber ich möchte doch versuchen auf deine Zeilen einzugehen. Natürlich bin ich wiedersprüchlich und davon schreibe ich in jedem meiner Zeilen und Beiträge und genau das ist es was mir manchmal das Leben erschwert. Verständnislos stehe ich mir manchmal auch gegenüber ;) aber das ist sicher kein Zeichen von Unzufriedenheit oder eines nicht mit sich im Einklang zu sein.

Ich habe Zeiten hinter mir, die wesentlich schlimmer waren, fast nicht erlebenswert, für mich - in meinen Augen mit meinen Wiedersprüchen, die mich ausmachen.

Du magst Recht haben mit Mr. Unbekannt, vermutlich habe ich auch gar nicht das Recht darüber zu urteilen, aber genau weil ich weiß was eine lapidar Affäre zerstören kann, bin ich entsetzt.

Mit ganz jungen Jahren wurde ich die gezeigte Geliebte, kurze Zeit darauf bekamen wir ein Kind zusammen. Ich habe bis zum letzten Monat der Schwangerschaft gearbeiten und acht Wochen danach auch wieder.

Und "hi" ich hab ihn nicht ausgewählt wegen seines Alters und seinen Status und wenn ich Daddy als Vergleich ziehe, dann will ich damit sagen, daß ich es sicher nicht nötig habe mit wegen eines Statuses einen Mann zu suchen. Das ich einen gewissen Status von Elternhaus mitbringen und auch gelernt habe selbst für mich aufzukommen. Ich habe immer viel und hart gearbeitet, habe eine Tochter allein großgezogen, mit Hilfe eines Kindermädchens, weil ich teilweise 15-17 Std. täglich meine Frau in einem Unternehmen voller Männer gestanden habe. Ich habe über dem Unternehmen gewohnt, mein Büro in der Wohnung parallel und habe mein Kind bei mir gehabt.

Als ich mich in den verheirateten Mann verliebte, wußte ich nicht was er für ein Auto fuhr und es hat ihn sicher nicht attraktiver gemacht. Aber er liebte Autos, es war seine Leidenschaft, auch früher Rennen zu fahren. Eine Leidenschaft, die wir teilten. Formel1 & Auto, Motor & Sport am Sonntag. Vor unserer Haustür steht mehr als nur ein Mercedes und ich begeistere mich gerne für Autos. Ich finde den CLS mehr als gelungen, übertroffen hat Mercedes sich übrings auch mit dem AMG 55, allerdings nur in der Optik, für die Sportkarosserie ist immer noch zu schwer. Ich könnte dir nun auch noch die Motorisierung aufzählen, aber ich denke, ich sollte bewiesen haben, dass Autos mehr für mich sind als ein Statussymbol ;)

Mein Psychiater sagt; ich bin ein neurotisches Luxusweibchen und ich lache darüber, denn ein wenig hat er Recht damit. Ich gehe gerne Shoppen, ich habe mehr als 400€ bei Douglas für Weihnachtsgeschenke ausgegeben, ich liebe Designer-Sonnenbrillen wie Designer-Handtaschen. Na und? Ich arbeite dafür. Keiner meiner Männer ist für meine Fummel aufgekommen, sämtlichen Schmuck selbst ein Massiv-Gold-Kreuz, dass ich zur Geburt bekommen habe, was mir nicht wegen des Wertes viel bedeutete habe ich dem Mann, den ich so sehr liebte zurück gegeben. Ich mag schöne Dinge, du doch sicher auch! Der Unterschied ist jedoch, ich lasse mich nicht kaufen, wie du meinst in meinen Zeilen entdeckt zu haben, ich mag sie mir selbst kaufen. Schließlich arbeite ich dafür und das ist völlig legitim, ich sehe mich als weiblicher Macho, ich lasse mich gern zum Essen einladen, wenn ich dafür die Getränke in der nächsten Bar und der weiteren zahlen darf.

Ich mag es mir gewisse Dinge zu leisten, ich lege viel Wert auf meine Schmuckstücke, weil ich sie mir eben erarbeitet habe.

Ich brauche Liebe, keine finanzielle Sicherheit. Was nützt mir diese wenn ich von einen Mann abhängig bin. Das wäre ich eine Prostituierte meiner eigenen Seele. Ich liebe den Mann mit dem Porsche, ich mochte dieses Auto nicht, weil immer dieses Klischeedenken an den Tag gelegt wurde. Ich wollte ihn, ich wollte ihn auch ohne Geld. Nur konnte er ohne sein Geld nicht sein, daher konnte ich ihm nicht beweisen, dass ich ihn auch ohne Status und Auto geliebt habe.

Ich habe mich dieser Beziehung selbstlos geopfert, am Anfang war es sicher Egoismus in eine Ehe einzudringen, aber die letzten Jahre habe ich dafür gelebt, dass es seinen Kindern gut geht und sie nicht weiter leiden müssen unter uns. Ich habe versucht ein Stück wieder gut zu machen, was wir kaputt gemacht haben.

Es wurde wie eine SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT hingenommen, es ist auch okay, ich habe und ich tue es gern. ABER "scheiße" es ist seine verdammt Pflicht für seine Familie da zu sein und sie behütet und nicht zerstört zu wissen. ES ist seine verdammte Pflicht darüber nachzudenken. Ich kann keinem Mann ansehen, ob er verheiratet ist, wenn er keinen Ring trägt und kein Kindersitz im Auto hat. Und es gibt sie, sie Männer im mittleren Alter, die mich fazinieren und ihres Geldes wegen, die Single, Geschieden oder Junggesellen sind.

Nenn mich verbittert, vielleicht spricht auch das gebrannte Kind aus mir, aber ein unschuldiges Kind zu opfern, vielleucht für einen gigantischen FICK, kann es doch nicht wert sein, oder?

Möchtest du wissen wo er ist? Er lebt allein, dekadent in einer Residenz, voller Promi-Fussballer, ist allein und einsam, weil er alles wollte. Hat die Liebe seines Lebens verloren, mich und seine Familie. Und nun frage ich dich, war es das liebe Geld wert? Is es meine Aufgabe, heute noch für die Kinder da zu sein, obwohl es seine Familie ist, obwohl meine Tochter ihren Vater nicht hatte, weil ich dafür sorgte, dass er bei seinen Kindern ist, damit sie ihren Vater nicht vermissen.

Ich würde nie eine Frau verurteilen, du würdest nie hören, dass ich über jemanden sage oder denke, sie ist ne Hure. Im Gegenteil, steckt nicht in jedem von uns die Hure oder die geile Schlampe? Hi, ich bin gern. Aber ich brauche meinen festen Partner dazu, andere nicht, manchmal bewundere ich sie. Ich verurteile sie nicht, aber ich verurteile, wenn Kinder im Spiel sind. Weil, ich entschieden habe, diesen Kindern das Leben zu schenken und damit die SCHEIß-PFLICHT habe zu sorgen, dass sie glücklich, unbeschwert und behütet aufwachsen.

Ich bin gebrannt und werde vermutlich immer einen negativen Touch bei Männern haben, ein Fehler durch die ALtlasten, der sicher absolut falsch ist. Aber ich weiß wieviel UNGLÜCK die Fantasie eines geilen Ficks bringen kann und daher, sollte jeder sich dessen vor Augen führen was er dadurch verlieren kann, gerade bei Kindern. Und "hi" ich spiel mich auch nicht als Moralapostel auf, soll jeder das machen was er gerne tut und betrügen, wenn er mag. Ich war die Geliebte, ich bin auch schuldig, sprech ich mich nicht von frei. Aber die KIDS sollten frei von SCHULD sein und nicht büßen für die Fehler der Eltern.

Puuuuhhhh ... nun solltest du aber schlau aus meinen Zeilen geworden sein :))) Einen Gruß & Kuss, Catissima, die nun umfällt vor Müdigkeit, weil sie eben erst aus dem Büro kam.

Gute Nacht+Kuss

Deine ausführliche, trotz Müdigkeit und Abgespanntheit verfaßte Antwort auf meinen unmaßgeblichen Kommentar bedrückt und ehrt mich. Und: Ich habe offenbar vieles nicht verstanden. Nun glaube ich doch den Kern Deiner Gedanken erraten zu haben. Es ist die verdammte Schuldfrage, die Dich in Deiner Partnerwahl belastet. Wenn ich Dich richtig verstehe, dann willst Du nicht noch einmal „Schuld“ haben an der Zerstörung einer family mit all den grauslichen Konsequenzen für die kids. Und das ehrt Dich!

Und doch liegst Du m.E. falsch, wenn Du die „Schuldfrage“ auf Dich fokussierst. Davon – so meine ich – MUSST Du Dich lösen. Du bist NICHT egoistisch, du bist nur für Dich und Dein Leben verantwortlich und nicht für andere. Auch ich mußte das lernen!

Und mir ist jetzt erst in aller Deutlichkeit Dein Ärger über den Unbekannten und die Diktion des aus dieser Enttäuschung entstandenen Blogbeitrages bewußt geworden: Vielleicht wäre es halt besser gewesen, wenn Du statt „Dreckschwein“ etc. in etwa geschrieben hättest, „Shit, ein Mann scheinbar nach meinem Beuteschema – und wieder nichts. Nicht weil er mich nicht wollte, sondern weil ich mich nicht nochmals mit fathers, betrogenen Ehefrauen und deren Kindern herumschlagen möchte. Abserviert! Punkt!“

Abschließend: Ein Kind hat nichts davon, wenn sich die Eltern – aus welchem Grund auch immer – nicht verstehen. Und wenn er (oder sie) die Bereitschaft zu anderweitigen Beziehungen zeigen oder suchen, so stimmt es in der family nicht mehr. Die „Schuld“ hat dann – verdammt noch mal – sicherlich nicht die/der Geliebte. Ganz Gegenteil: Die/der Geliebte kann dazu beitragen entweder eine auch für das Kind notwendige Trennung rascher zu vollziehen oder zu einem weniger streß-geladenen Arrangement in der Familie zu führen. Insofern hat der/die Geliebte auch eine wichtige, im Interesse des Kindes liegende Funktion. Ich weiß nicht, ob Du diese Argumentation verstehst, aber ich glaube sie ist für viele Beziehungen/Trennungen und deren Folgen nicht unmaßgeblich.

Die Frage bleibt, ob frau/mann „Geliebte/r“ sein will? Es gibt Menschen, denen das nichts ausmacht, es gibt andere, welche das strikt ablehnen. Du gehörst infolge Deiner Erfahrungen wohl zur zweiten Kategorie. Und dies ist Dein Recht, deine Entscheidung, Deine Lebensplanung – und diese ist zu respektieren.

Ich würde mich freuen, wenn es mir gelang, dich ein wenig vom „negativen Touch“, von Schuldgefühlen und ähnlichem weg gebracht zu haben. Du bist eine sehr hübsche, gebildete, elegante Frau, die obendrein genau weiß was sie will, wünscht und sucht. Manchmal haben es genau diese am schwersten, doch ich bin sicher der „Prinz“ wartet irgendwo auf Dich.

In diesem Sinne ein wunderschönes weekend,
alles Liebe dir
Phallustus

Ich danke dir für deine Worte und für deine "ausführlichen" Ausführungen; sie haben mir doch Einiges mit auf den Weg gegeben - worüber ich nachdenken werde, auch gerne deine Gedanken zu wissen möchte, wenn du magst.

Aber das muss etwas warten, weil ich Termingebunden bin, @work bin und so schnell keine Zeit finde für ausführende persönliche Gedanken ;)

Aber ich wollte es mir nicht nehmen lassen, dir schnell ein schönes Wochenende zu wünschen. Von Herzen dankt Catissima